Typische Fehler und Konsequenzen für Funktion und Sicherheit

Bei der Wahl der richtigen Gummimischung sind viele Fragen zu berücksichtigen:

Welche Anforderungen werden an mechanische Eigenschaften, chemische Beständigkeit, Temperatur usw. gestellt? Werden die richtigen Rahmenbedingungen nicht identifiziert, wird wohlmöglich die falsche Polymerauswahl getroffen oder eine Mischung erstellt, die für die aktuellen Umstände nicht optimiert wurde.

Dies erhöht das Ausfallrisiko der Gummikomponente – entweder in Form der Zersetzung des Werkstoffs, der Quellung bei zunehmendem Volumen oder einem Druckverformungsrest, so dass die Dichtung nicht fest schließt.

Lassen Sie sich von Ihrem Gummilieferanten beraten und stellen Sie Anforderungen an Tests und Dokumentationen, damit Sie unangenehme Überraschungen vermeiden und Ihre Kunden professionell beraten können.



Die wichtigsten Fehler und Folgen sind:


Druckverformungsrest

Im Englischen Compression Set genannt. Ein Phänomen, das dann auftritt, wenn eine Gummikomponente einer längeren Verformung ausgesetzt ist.

 

 

Sobald die Ursache der Verformung beseitigt ist, muss die Dichtung so weit wie möglich in ihre ursprüngliche Form zurückkehren. Ist dies nicht der Fall, spricht man vom Druckverformungsrest. Die Folgen davon sind unter anderem Risiko von Lecks und Kreuzkontaminationen und erschwertes Reinigen der Ausrüstung.

Chemische Zersetzung
Bei einem nicht für den Verwendungszweck geeigneten Gummi kann es zu einer beschleunigten Zersetzung des Polymers der Gummimischung sowie zur Extraktion von Inhaltsstoffen aus der Mischung kommen. Dadurch besteht das Risiko der Erosion und Veränderung der Eigenschaften des Gummiwerkstoffs. Letztlich führt es zu Verunreinigungen des Produkts, Lecks, Kreuzkontamination und erschwertem Reinigen der Ausrüstung.

 

 

Quellung
Wenn zwei Werkstoffe miteinander in Kontakt kommen, tritt eine Reaktion auf – sie kann groß oder verschwindend klein sein. Gleiches gilt, wenn eine Gummimischung mit einem Lebensmittel oder Reinigungsmittel in Berührung kommt.

 

 

Volumen ist ein sehr wichtiges Merkmal, da bei einem falschen Dichtungsvolumen ein Ventil entweder nicht aktiviert wird oder nicht fest schließt. Im Extremfall kann es zu einem Ausfall der Ausrüstung sowie zu einem erhöhten Risiko von Lecks und reduzierter Hygiene führen.

Im Folgenden werden beispielhaft unterschiedliche Gummimischungen für den Lebensmittelkontakt sowie deren Quellung in verschiedenen Lebensmittelsimulanzien gezeigt.

 

 

Während eine Volumenänderung von 7 bis 8 % normalerweise nicht kritisch ist, besteht das Ziel natürlich darin, eine möglichst geringe Quellung zu erreichen. FBF-75, ein Fluorkautschuk (FKM), quillt in Essigsäure stark auf. Die Mischung ist eindeutig nicht für den Kontakt mit Essigsäure – und den meisten anderen Carbonsäuren – geeignet.

EAF-75, eine EPDM-Mischung, eignet sich gut für polare Medien wie Wasser und Alkohol. In reinen fett- und ölhaltigen Medien quilt der Werkstoff dagegen stark auf.